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Früher war alles noch so normal. Trainer gingen ihren Weg, Kämpfe wurden ausgetragen, Pokemon wurden gefangen….Doch nun…
Liebe Heimkehrer, das RPG wird in kleiner Runde neu eröffnet. Ihr könnt sowohl mit alten als auch mit neuen Charakteren einsteigen. Überarbeitungen des Designs, des Punkte- bzw. Shopsystems und weiterem folgen beizeiten. Viel Spaß und eine großartige Rückkehr ins RP wünscht euch Adee!
Das Rothaar atmete tief durch. SIe war eben erst in der Stadt angekommen, aber selbst das hielt sie nicht davon ab, immer auf ihrem Handy heruzutippen. Dennoch mied sie gekonnt alle Passanten und rannte niemanden um, bis sie fertig war und das elektronische Gerät wegsteckte. Sie war schon eine Weile wieder alleine unterwegs, nachdem sie sich von den Backpackern verabschiedet hatte, mit denen sie eine kurze Weile gereist war. Nun knurrte ihr Magen und sie seufzte laut. Geld war mau, Magen war mau, die Stadt war voll, aber irgendwie auch mau. Ihre Augen fielen auf eine junge Frau, die sich etwas herausgeputzt hatte. Das Mädchen mit der roten Mähne, die sie mal wieder nicht zusammengebunden hatte, starrte die Frau an und begann nach wenigen Momenten, sich wie sie zu bewegen, nur viel holpriger. Hüfte nach links, Schritt, Hüfte nach rechts, Schritt... schon hatte Constantine aufgegeben. Wieder im normalen Schritt zupfte sie ein weißes Staubkorn aus den Haaren und schnippte es weg. Selbst wenn sie es gewollt hätte, dieser Auswuchs von Mähne war noch nie zähmbar gewesen, jetzt schon nicht mehr. Da half nur noch eine Sense und später vielleicht eine Schere... ein Rasenmäher? Früher hatten die Haare sie verwundbar gemacht, jetzt traf sie so viele Leute mit noch längeren Frisuren. Diese Welt war unglaublich. Und doch... sie vermisste Gesellschaft. Richtige Gesellschaft, mit der man auch was richtiges anstellen konnte. Kuscheln zum Beispiel. Definitiv kuscheln. Ein blinkendes Licht in ihrem Augenwinkel fing die Konzentration des Mädchens, während sie näher an ein Schaufenster trippelte, um durch die Scheibe zu sehen. Da lag ein Ball, der in allen Regenbogenfarben leuchtete. "Uuuuuuh.", machte sie und betrachtete die Farbe eine Weile, ohne das Interesse zu verlieren. Allerdings gewann dann der Hunger, sodass Stan sich von der Scheibe löste und eine Bäckerei suchte. DIese fand sie auch, mit einer Hintertür in einer leeren Gasse. Perfekt! Schon schlich sich die junge Trainerin an, schlüpfte durch die Tür, stibitzte mehrere Brötchen und huschte hinaus, wo sie sich ien dunkles Eck suchte, um in aller Ruhe ihre Beute zu verspeisen.
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Thema: Re: Jubelstadt Sa Okt 19, 2019 11:24 pm
- Samuel Aegeus - FIRST POST
Ein weiterer Tag, ein weiterer Kampf. Oh, wie es ihm in den vernarbten Fingerspitzen zuckt. Wie gern er die bekannte Wärme nun auf seiner Haut spüren will. Nach ihr greifen, sie fest packen und nie wieder loslassen. Erinnerungen an blutigen Kämpfen folgen Samuel wie ein Schleier durch die vollen Straßen von Jubelstadt. Menschen überall, die meisten einige Meter kleiner als er selbst. Ach wie einfach es wäre sie am Hals zu greifen und die Aggressionen nur für einen kurzen Moment zu vergessen. Jedoch ist dies viel zu gefährlich in solch ein gefüllten Ort. Zu viele Augenpaare, die verzweifelt den Blickkontakt zu vermeiden suchen. Wahrscheinlich ist dies auch besser so: Der Geduldspfaden hält sich nicht mehr lange zusammen. So, vergraben in seinen eigenen Gedanken, folgt der Trainer weiter die Straße. Wie ein Fels in der Brandung drückt er sich entgegengesetzt der Masse, die goldenen Augen in die Ferne gerichtet. Keiner traut sich zu nah zu treten. Nicht nur wegen der kalten Aura. Auch das Ursaring, welches grimmig hinter dem Grünhaarigen stapft, wehrt viele Bürger ab. Wie eine Maschine kann es den Blutlust seines Trainers wahrnehmen. Bestimmt wird heute noch ein Kampf stattfinden. Nicht das es das Pokemon stört: Es ist seine Aufgabe Samuels Aggressionen zu vermindern. Dazu erhält es nur selten Wunden. Das einzige Opfer, was aus den blutigen Kämpfen heraus geht, ist Samuel selbst. Somit kann es dem Ursaring ziemlich egal sein. Solange er nicht stirbt oder Zivilisten anfällt, kann er tun und lassen was er will. Auch besagter Trainer trägt diesselben Gedanken. Wie sehr er das Ursaring hasst...Er ist eine gute Hilfe zum Stressabbau, mehr nicht. Ihre Kämpfe tragen nie die Wärme, nach der sich Samuel so sehnt. Das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit, die ein strahlendes Rot mit sich trägt. Nein, die Kämpfe werden nie ein guter Ersatz sein. Und, wie in einem lang ersehnten Traum, kommt alles zurück. Über die Masse blickend, leuchtet ihm Rot zu. Ein bekanntes, liebliches Rot. Ob wie sehr hat er diesen Anblick vermisst. Gerissen von seinen eigentlichen Ziel, beginnt Samuel die Menschen aus den Weg zu stoßen. Alles damit er zu ihr kann. Goldene Augen verfolgen rotes Haar bis in eine abgelegene Gasse. Das Ursaring, was in ganzer Größe hinter ihm steht, ist vergessen. Nur sie zählt. Wie hypnotisiert beobachtet der Grünhaarige sie beim essen. Alte Emotionen kehren zurück zur Oberfläche und übernehmen den fragilen Verstand. Nur sie. Ein Anblick, der allein Wärme schenkt. Wie sehr wünscht er sich sie in die Arme zu nehmen, den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Und so tat er auch. Während das Ursaring am Eingang der Gasse bleibt, tritt Samuel näher zu ihr. Das gerade noch fröhliche Lachen verzieht sich mit jeden Schritt in eine hässliche Grimasse. Blicke voller Angst schaffen es nicht sich von dem wunderschönen Rot zu trennen. Und, als der Pfaden endlich reißt, steht er neben ihr, die Faust ausgeholt. Ohne zu zögern schlägt er die vernarbte Hand in ihre linke Gesichtshälfte.
Wie hatte sie den Geruch frischer Brötchen lieben gelernt. Ein Gebäck, so köstlich, es wurde nur von süßem Brot übertrumpft. Doch von diesem hatte sie heute die Finger gelassen, nein, sie musste sich in Kontrolle üben. Viel Selbstkontrolle, das bestimmte ihr Leben. Sie hatte hart gearbeitet, immer Tipps von Polly bekommen und diese befolgt, sodass sie nun in dieser Gasse sitzen und essen konnte und sich wie ein normaler Mensch fühlte. Sie hatte sich angepasst, fiel kaum noch auf... genau das, was sie tun sollte, nicht? Sie biss gerade wieder in ein Brötchen, als sie den Schatten bemerkte. Alles, was ihre Gedanken erfassten, war grün. Ihr Oberkörper zuckte nach vorne, sodass sie dem Schlag entging. Schon war die Selbstkontrolle vergessen, ein Sprung nach vorne, um ihren Körper in Beine und Unterleib des Angreifers zu stoßen, während sie ihr letztes Brötchen einfach verschlang. Nie hatte sie Zeit, in Ruhe zu essen. Stan griff mit der freien Hand unter ihren Pulli, um ein Messer zu ziehen, aber sie hatte nicht mehr amit gerechnet, es benutzen zu müssen. Warum nicht? War sie sorglos geworden? Sie erinnerte sich an Pollys Worte. "Niemals sorglos werden. Das ist dein Tod. Das musst du immer wissen." Sie hatte doch eben noch mit ihm darüber gestritten... nun begang sie den Fehler. Das Messer war einen Ticken zu weit oben, es dauerte eine Millisekunde zu lange, es zu nehmen.
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Thema: Re: Jubelstadt Sa Okt 19, 2019 11:59 pm
- Samuel Aegeus -
Bevor seine Faust die weiche Haut berühren kann, weicht Constantine aus. Struppiges Haar wird durch die Luft geschleudert und raubt kurz seine Aufmerksamkeit. Die kalte Aura verschwindet komplett und lässt einen einsamen Blick zurück. Goldene Augen füllen sich mit Zuneigung, bevor sich ihr kleiner Körper in sein Unterleib presst. Auch wenn sie ein Fliegengewicht ist, überrascht Samuel die plötzliche Tat. Mit einem Stöhnen fällt der Grünhaarige auf das kalte Asphalt. Beim Aufprall beginnen alte, unverheilte Narben wieder zu schmerzen. Es schmerzt, doch mit Schmerz kommt Wärme. Solch schöne Wärme. Schnell verschlingt die junge Trainerin die reste ihres Brötchens, bevor sie unter ihren Pullover greift. Selbst durch die Kleidung erkennt er sofort die Form: Ein Messer. Überlebensinstinkte beginnen die Gedanken zu übernehmen. So leicht wird sie nicht an sein Blut und Fleisch kommen! Mit festen Blick greift er ihren schmalen Körper. Während sich eine Hand den Arm mit dem Messer packt, wickeln sich freie Finger um den blassen Hals. Mit festen Griff drückt er sich vom Boden hoch, Constantine immer noch auf seinen Schoß. Gold und Rot treffen sich. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, beginnt der Grünhaarige die Luftröhre zu erdrücken. Ein leichtes Lächeln beginnt sich zu formen. >> Hallo, Constantine. Lange nicht gesehen. Ich habe dich vermisst...<<, flüstert er in die Stille, der Blick fest auf das rote Augenpaar verankert. Die andere Hand, welche bis jetzt den Arm im festen Griff hält, beginnt sich langsam zum Messer zu tasten.
Sie hatte es gewusst. Nichtmal die Gestalt hatte Constantine sehen müssen, um zu wissen, dass der Schatten grün war. So schön grün wie der Wald, in dem sie mit ihrer Familie irgendwann mal gelebt hatte, für eine Woche. Dann waren sie zu lange am selben Ort geblieben. Vermissen tat Stan ihre Familie nicht, sie waren weg, das war das Leben. Doch Sam war da. Er lebte noch, auch, wenn sie befürchtet hatte, er würde es nicht mehr tun. Allerdings hatte sie nicht viel Zeit dafür, in Nostalige zu schwelgen, denn das Messer wollte sich nicht aus der Tasche lösen, sodass sie näher an den Pulli kam, als sie eigentlich wollte, was ihre nächste Bewegung verriet. Es war also nicht schwer, es zu vereiteln und irgendwie wunderte sie sich nicht, als sie die starken Finger an ihrer Kehle umd der Messerhand fühlte, wenn auch nicht in dieser Reihenfolge. Ihre roten Augen blickten in seine, ihr üblicher großer, unschuldiger Blick, der den ein oder anderen Gegner schon aus dem Konzept gebracht hatte. Eine Antwort bekam Sam nicht, es war auch gerade recht schwer zu reden. Stattdessen lächelte sie zuckersüß zum Gruß und wartete ab, bis die Hand näher kam. Ihren Atem teilte sie sich ein, so flach und langsam wie möglich atmend, um den Luftmangel zu kompensieren. Und als seine hand nahe genug war, drehte sie das Messer zwischen ihren Fingern, um seine Hand zu verletzen, zog ein Taschenmesser aus ihrer Hosentasche und drückte den Schraubenzieher auf die Schnelle heraus, um die Seite des Herren zu verschönern. Er mochte doch rot so gerne, nicht? Also wollte sie ihm rot geben.
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Thema: Re: Jubelstadt So Okt 20, 2019 12:31 am
- Samuel Aegeus -
Die Stille kehrt zurück. Bittersüß wie sie ist, erhält Samuel ein zuckersüßes Lächeln als Begrüßung. Der Anblick selbst raubt ihm den Atem. Gern hätte er ihre wunderschöne Stimme, beruhigend wie der Gesang der Vögel, durch die leere Gasse schallen hören, doch die roten Lippen sollen für den Anfang reichen. So drückt er nur weiter auf ihre Luftröhre ein, sein Blick liebevoll auf die blasse Haut gerichtet. Wann wohl die Blaufärbung kommen wird? Es ist nicht so schön wie das tiefe Rot, doch wenn es von Constantine kommt ist es die Arbeit wert. Träume und Gedanken beginnen wieder Überhand zu nehmen, weshalb Samuel nur sehr spät die Bewegung unter ihrem Pulli merkt. Das Nächste, was er spürt, ist ein stechender Schmerz über die ganze Handfläche. Mit einem leichten Schmerzensschrrei zieht er beide Hände zurück an seinen Körper. Goldene Augen blicken auf die pulsierende Wunde. Sie ist nicht tief, nur ein einfacher Schnitt. Lässt er sie unbehandelt, sollte jedoch eine weitere Narbe entstehen. Perfekt. Mal eine Erinnerung, die sich lohnt. Eine Narbe, die von Bedeutung ist. Vernarbt wie beide Hände sind, wird sie nie für irgendjemanden herausstechen. Für niemanden außer Samuel. Zufrieden mit dem Gefühl der Wärme, stößt der Grünhaarige das Leichtgewicht von seinem Schoß. Das Glänzen das Schraubenziehers zieht ihn förmlich an. Bevor sie ihn jedoch zum Einsatz bringen kann, schlägt Samuel mit voller Kraft den rechten Fuß gegen ihren Brustkorb. Zufrieden mit dem Schaden, will er erneut die blutige Hand um das Handgelenk wickeln und die Waffe an sich reißen.
Zuletzt von Zigarde am So Okt 20, 2019 12:57 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Ja, sie hatte ihn vermisst. Sehr. SIe wollte ihn drücken und umarmen, am besten nie wieder loslassen und doch schrie alles in ihr danach, ihn loszuwerden, so schnell wie möglich, um wieder an Luft zu kommen. Langsam spürt sie, wie ihr Sichtfeld leidet, es verschwimmt etwas und schwarze Punkte tauchen auf, es flackert und dann... EIne Bewegung und seine schmerzverzerrte Stimme, ihr Sieg für den kleinen Moment. Sie mochte Messer. Zwar wusste sie nicht genau, warum, aber sie mochte sie, sie waren leicht zu handhaben, nicht sperrig und man konnte sie überall verstecken. Vor allem unter einem übergroßen Pullover, der nun wohl Blutflecken aufwies. "Wie schade. Ich muss einen neuen Pullover kaufen.", hauchte sie, noch nicht ganz Herrin ihrer Stimme. Mehr oder weniger lässt sie sich wegstoßen, wobei sie den Schreibenzieher wieder einklappt, als sie Sams Blick bemerkt. Das ist ungefähr das letzte, was sie sieht, bevor ihr Körper sich vor Schmerzen krümmt, als er sie mit dem Fuß stößt. Nicht fair. Definitiv nicht fair. Aber das war dieser Kampf kaum gewesen. Sobald sie lag, hatte sie ein Problem. Eines, das sie noch verhindern konnte. Nein, ihre wunderbaren Waffen würde Stan sicherlich nicht hergeben. Es waren ihre! "Ich freue mich auch sehr, dich zu sehen. Ich hoffe, dir ist es gut ergangen." Endlich konnte sie zurückgrüßen. Zwar noch etwas hustend, aber hej. Es war auch etwas schwer zu reden, wenn man gerade einen Riesen hatte, der an dem, was man in der hand hielt, interessiert war. Viel zu interessiert für ihren Geschmack.
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Thema: Re: Jubelstadt So Okt 20, 2019 1:24 am
- Samuel Aegeus -
Wie Honig fließt ihre Stimme durch die Luft, ein Mahl für seine Ohren. Bei der Erwähnung ihres Pullovers, sieht Samuel nur kurz die rosigen Flecke seines eigenen Blutes an. Die Farbe lässt ihn kichern. >>Behalte es. Die Flecke haben ihren Charm, findest du nicht auch? Immerhin sind sie mein Blut. Eine ewige Erinnerung an dieses Treffen und an meine Existenz<<, meint der Grünhaarige nur zum Kauf eines neuen Kleidungsstückes. Irgendwie verletzt ihn die Aussage allein. Warum würde sie freiwillig ein Stück von ihn loswerden? Es ist sein Blut! Ein Ausdruck seiner Wärme und Zuneigung. Sie soll es schätzen wie Samuel es mit all ihren Narben und Wunden tut! Auch wenn nur wenige von Constantine stammen. Verdeckt von hundert anderen Kämpfen, kann man sie nicht mehr von anderen Erinnerungen unterscheiden. Nur Samuel allein wird sie nie vergessen. Wegen Platz noch Umstand wird seine instabilen Erinnerungen jemals verlassen. >>Scheinbar besser als dir. Ein paar Kämpfe, viele Narben, doch muss ich nicht zum Diebstahl greifen. Kommt meine liebste Constantine an kein Geld mehr?<<, fragt er sie, die Sorge in der Stimme echt. Welch ein Kontrast zur zurzeitigen Situation. Während seine Augen mit Besorgnis strahlen, beginnt die blutene Hand das Handgelenk mit der Waffe zu brechen. Immer mehr Druck wird auf den empfindlichen Knochen ausgeübt. Entweder die Waffe wird fallen oder der Knochen wird sauber in Zwei geteilt. Oder beides. Bevorzugt beides. Während er das Gelenk immer weiter verbiegt, die obere Körperhälfte gegen ihre gepresst, spricht Samuel erneut:>>Wenn du ganz lieb fragst, kann ich dir vielleicht etwas abgeben. Oder helfen an die nötigsten Sachen zu kommen. Jedoch nur wenn du den Pullover behälst. Er gefällt mir.<<
Sie blieb einfach in ihrer Position. Ob sie nun lag oder saß... um ehrlich zu sein, sie wusste selbst ur halb, was sie gerade tat. "Nun, ich kann dir kaum widersprechen, allerdings ist das nicht das, was man sich allgemein unter 'anpassen' vorstellt.", sprach sie ruhig, gefasst. Es war leicht, gewisse Eindrücke zu geben. Das hatte sie oft geübt. Um den Gegenüber zu täuschen, musste man als kleine Frau eben ein wenig herumtäuschen. Wie oft musste sie sich selbst täuschen, um in Sam überhaupt einen Feind sehen zu können? Er war ihr stärkster, ihr einziger Verbündeter. Zwar konnten auch diese sich schnell gegen sie wenden, aber bei Sam war dies nie der Fall gewesen. Würde es nie sein. Das hier war ihre Lösung, ihre Art, irgendwo noch Vernunft zu behalten. Die angestaute Energie loszuwerden. "Mir geht es wirklich gut, auch, wenn ich nicht so wirke. Geld... naja, das ist so eine Sache. Ich konnte bis heute nicht damit warm werden, um ehrlich zu sein. Auch, wenn ich jünger bin als du, scheinbar is das eine meiner Schwächen. Aber klauen ist doch auch in Ordnung. Es stirbt schon niemand.", erklärte sie schließlich. Stehlen war normal, das hatte sie gelernt und auch das eine Jahr Sozialtraining hatte ihr das nicht ausreden können. Sie nahm schon Rücksicht darauf, nur Gegenstände und keine Leben zu nehmen. Das war ein Fortschritt! SIe spürte, wie der Schmerz an ihrem handgelenk immer stärker wurde. Sie hatte ihn vermisst. Bei den letzten Treffen hatte sie es nur gespürt, als er sie festgehalten hatte, damit sie keinem Passanten die Kehle zerlöcherte. Wie lange würde er wohl halten? SOllte sie das Risiko eingehen? Ein Teil von ihr schrie "Ja!". Doch es gab auch Gegenstimmen, denen sie vorerst nachgab. Mit einem leisen Laut landete das Messer auf dem Boden, bevor das handgelenk brechen konnte. Ob er weiter hielt oder nicht, das war seine Sache. "Lieb fragen? Wann sollen wir das denn gelernt haben?", gab sie zurück, recht leise. "Aber ich nehme gerne etwas, wenn du zu viel hast. Wie früher, hm?" Auch da hatte Sam oft sein Essen mit ihr geteilt, wenn sie mal wieder nichts erlegt hatte. Wie auch immer er trotzdem so groß und sie so klein geworden war, das war ein Rätsel, welches man wohl niemals lösen würde. "Ich kann dir den Pullover auch schenken, wenn er dir so gut gefällt.", gab sie zurück, sich ein Grinsen nciht verkneifen könnend. Ob der Pulli passen würde? Möglich. In ihrer Vorstellung ah es durchaus sehr lustig aus.
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Thema: Re: Jubelstadt So Okt 20, 2019 10:41 am
- Samuel Aegeus -
Bei den vielen, manchmal schon sarkastischen, Worten kann Samuel nicht anders als froh aufzulachen. Ach wie sehr er diese Interaktionen vermisst hat. Freundliche Worte verbunden mit blutigen Kämpfen. Freude und Kummer, Zuneigung und Hass. Nur Constantine kann zwei solch unterschiedliche Emotionen so gut wirken lassen. Niemand wird jemals die Verbindung verstehen können, die beide Trainer besitzen. Jeder normale Mensch würde sie auseinander halten, als Schutz. Sie können nicht verstehen das die Kämpfe der Schutz sind, den sie brauchen. Nichts anderes zählt. Nur rot. Immer nur rot. Oh Arceus, hat Samuel ihre Wärme vermisst. Ein Jahr, verloren in der Leere seiner Gedanken, ist viel zu viel. Kaum Erinnerungen sind geblieben. Nicht das es etwas Neues ist. Wie Gedanken verfliegen auch Erinnerungen. Zuerst die seiner Eltern, dann die Jagden und viele folgene Jahre. Das Einzige, was konstant bleibt, ist die Wärme. In der Leere des eigenen Kopfes verloren, bemerkt Samuel das Klingen der Klinge auf dem kalten Asphalt. Das Handgelenk immer noch im eisernen Griff, nimmt er die einfache Waffe mit der freien Hand. Gespannt beobachtet er das Messer, bevor die goldenen Iriden zurück zum Gegenüber schauen. Bei der Idee des Pullovers als Geschenk, blickt er betrübt auf das Kleidungsstück. Sie will wohl wirklich nicht die Erinnerung behalten. Wie Schade. >>Du hast wohl wirklich kein Interesse am Pullover, huh? Naja, wie verlockend das Geschenk wäre, glaube ich er wird nicht gut bei mir aufgehoben sein. Gefällt dir die Erinnerung nicht, kann ich dir auch gerne eine noch Schönere geben...<<, spricht er ihr sanft ins Ohr. Langsam hebt der Grünhaarige den Oberkörper und zieht ihre Hand zu sich. >>Dies sollte auch deutlich länger halten.<< Ohne weiteres Zögern rammt er die Klinge durch ihre Handfläche, das Gelenk immer noch fest im Griff.
Langsam schloss sie die Augen und atmete tief durch. Tief und langsam. Anschließend öffnete Stan sie wieder und betrachtete das Gold von Sams Augen. Es war hübsch. Wie ein kleiner Schatz, auf den man aufpassen musste, damit ihn niemand stahl. "Es gibt keine Erinnerungen.", erinnerte sie ihn schließlich. "Nur Erfahrungen, aus denen man lernt oder nicht." Das war Wolfgangs erste Lektion gewesen, solage sie auf der Insel waren. Und es war äußerst schmerzhaft gewesen, sie zu lernen, auch, wenn jeder andere in der Gruppe gesagt hatte, Stan wäre vergleichsweise verhätschelt worden. Der Schmerz, der ihre Hand durchzuckte, war ungemein. Leise zischte sie und schon flog ihre andere Hand, aus der diesmal der Korkenzieher ragte, auf seinen Hals zu, als sie seinen Griff nutzte, um sich aufzusetzen und ihn nur liebevoll anlächelte.
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Thema: Re: Jubelstadt So Okt 20, 2019 2:30 pm
- Samuel Aegeus -
Rote Tropfen fallen über die blasse Haut. Wie hypnotisiert verfolgt Samuel ihren Weg. Über die Handfläche, entlang des dünnes Gelenkes und schlussendlich auf seine eigene Haut fallend. Die Wärme ist so verlockend. Mit einem Seufzen lockert er seinen Griff, entfernt die Waffe und drückt die eigene Wunde gegen Constantine ihre. Das Pochen am eigenen Fleisch zu spüren. Wie sehr er das vermisst hat, ihre Wunden mit seinen zu beschmutzen. Wie sich Rot mit Rot vermischt und über blasse Haut läuft. Der Anblick wird sein Liebster sein. Zufrieden mit dem Gefühl der Wärme, verliert der Grünhaarige langsam seine Aggressionen. So lange es mit Constantine ist, braucht es nicht viel. Einfache Schnittwunden, die Hände in ihrem Blut getränkt, und die negativen Emotionen verschwinden einfach. In anderen Kämpfen ist es nie genug. Da will er Fleisch sehen, sie von Innen heraus aufreißen und die Wände mit Rot beschmieren. Bis das Herz aufhört zu schlagen. Ein Wunsch, den er immer in den Kämpfen mit Ursaring besitzt. Wie gern würde er dieses nervige Pokemon für alle Tage los werden. Doch nun ist nicht die Zeit dafür. Nun wird nur an die Wärme gedacht. Gebrochen wird der Blick von ihren zuckersüßen Lächeln. Goldene Augen strahlen förmlich. Sie zieht sich an sein lockeren Griff näher zu sein Körper. Ihm stört dies nicht. Sie soll so nah wie möglich sein. Für immer an seiner Seite. >> Wahr. Doch du bist eine Erinnerung, die sich zu erinnern lohnt. Besser als jede Erfahrung, die ich in meinen Leben machen kann<<, spricht er mit einem Lächeln auf den Lippen. Ohne die roten Iriden aus den Augen zu lassen, dreht der Trainer sein Oberkörper leicht. Zwar ist der Korkenzieher verlockend, eine weitere Narbe seiner lieben Constantine, doch möchte er sein Leben nicht verlieren. Stattdessen gräbt sich das scharfe Objekt in die rechte Schulter. Blut beginnt aus den Ecken zu quillen, sich durch den dünnen Stoff zu fressen. Es schmerzt höllisch. Wie sich die verdrehte Spitze in sein Fleisch schneidet und es ausreißt. Der Schock lässt ihn nach Luft schnappen, doch das breite Lächeln verlässt nie das Gesicht.
Während der 'Kampf' vor sich geht, beobachtet das Ursaring mit wenig Interesse das Geschehen. Als jedoch die Waffe beinah Samuels Leben gekostet hat, beginnt der Bär zum Paar zu treten. Ihm persönlich ist egal was mit dem Beiden passiert. Seinetwegen können Sie alle sterben, doch das ist nicht seine Aufgabe. Er soll sie am Leben erhalten.
Zuletzt von Zigarde am Mo Okt 21, 2019 5:13 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
EIn leises Seufzen entfuhr ihr, als Sam seine Wunde auf ihre legte. Mal wieder. "Du weißt, dass das Vermischen von Blut tödlich sein kann, ja?", erinnerte sie ihn. Manchmal wirkte er, als hätte er alles vergessen. Und doch... wo sie merkte, dass er sich beruhigte, da fehlte ihr dieser Punkt. Sie kannte nur den Kampf bis zum Ende, somit auch der Korkenzieher, den sie ihm ins Fleisch grub und wieder heraus zog. Doch ein Warnton ihres Handys erinnerte das Mädchen daran, dass sie es nicht zu weit treiben sollte. Anpassung. Wie sie es hasste, sich immer wieder unter Kontrolle halten zu müssen, so sehr liebte sie die Welt, in die man sie geschickt hatte. Sie war so... unschuldig. Sie steckte den Korkenzieher weg, das blutige Taschenmesser verschwand wieder in ihrer Hosentasche. SIe brauchte dringend neue Kleidung, die hier war für den Müll. "Hast du letztens ein altmodisches Geschichtenbuch gelesen? Du klingst fast wie ein liebestrunkener Volltrottel.", kicherte sie schließlich und legte ihren freien Arm um ihn, den Riesen umarmend. "Es ist schön, dass du wieder da bist." Sie drückte ihn einfach an sich, ohne Waffen, ohne Hintergedanken.
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Thema: Re: Jubelstadt Mo Okt 21, 2019 5:40 pm
- Samuel Aegeus -
Es brennt. Wie sich das scharfe Metall in das Fleisch kämpft, Adern trennt und am Knochen kratzt. Selbst wenn der Schmerz unerträglich ist, liebt Samuel diese Wunden. Den sobald die Waffe aus sein Körper gerissen wird, folgt die Wärme. So auch beim Korkenzieher. Während Messer gerade Schnitte geben, reißt die gedrehte Spitze Haut und Fleisch. Blut beginnt über seine dunklen Kleider zu ströhmen. Sieht so aus als wäre Constantine nicht die Einzige, die sich bald neue Kleidung leisten musst. Als die Rothaarige ihn an die Gefahr einer Blutvergiftung erinnert, drückt Samuel deren Hände näher aneinander. Ihn haben solche Kleinigkeiten noch nie interessiert. Sie ist alles wert. Arceus, wie sehr es hasst. Wie ihre Anwesenheit allein all diese dreckigen Emotionen aufruft. Angst, Schuld, Unsicherheit...Man solle sie bestrafen! Zerstören und vergraben, das es nicht erneut passiert! Und doch kann er das schöne Rot nicht los lassen. Es soll bleiben, für immer und ewig. >>Man bekommt viel mit. Besonders Abends beginnen die Leute sich solche Sachen untereinander zu erzählen. Ich habe gedacht dir würde es gefallen, Constantine<<, antwortet er ehrlich, wobei der Unterton Geheimnisse birgt. Kaum aufgerichtet, spürt Samuel auch schon den Arm der Kleineren. Amüsiert beobachtet er die Bewegung, bevor er den kleineren Körper probiert auf seinen Schoß zu ziehen. >>Ich habe dich auch vermisst<<, flüstert er. Das Ursaring, was nun nur einige Meter entfernt steht, wird weiterhin missachtet. Seine Aufmerksamkeit gehört ihr allein.
Er war furchtbar. Furchtbar dämlich, furchtbar stark und furchtbar lange weg gewesen. Sie hatte seine Wunden nicht selbst, sie war gesund und nahezu unverletzt... und doch spürte Stan die Schmerzen, die er verspürte, als sie den Korkenzieher herauszog. Das musste sehr sehr weh tun. Nie hatte sie sich überlegt, was ihr Ggenüber im Kampf eigentlich empfand. Sie würde es auch jetzt nicht tun, wäre das da vor ihr nicht Sam und hätte Polly sie nicht gewarnt und an ihre Anpassung erinnert. Er war kein Feind. Nicht jetzt. Nicht im Moment. Sie war der Feind gewesen, doch auch das war schon nichtig. Sie konnte seine Emotionen sehen, Emotionen, die sie sonst nie gesehen hatte, wenn sie zusammen waren. Jedenfalls nicht so stark. Oder hatte sie einfach nur nicht darauf geachtet? Konnte man trotz der Situation, trotz der Tatsache, dass alle Sinne geschärft waren, so etwas Wichtiges übersehen? Und natürlich musste er das Risiko der Blutvergiftung eingehen. Er war schon immer ein Spieler gewesen. Immer und zu jeder Zeit. Offenbar hatte sich das auch nicht geändert. "Für sowas ist das hier der falsche Zeitpunkt und der falsche Ort. Außerdem... ich habe in den zwei Jahren noch nicht ganz verstanden, was es damit auf sich hat. Paare reden und reden nur, aber wirklich was unternehmen tun sie selten." Da sprach offensichtlich ganz die Pragmatik aus ihr. Warum sollte man denn flirten, wenn man an der nächsten Kreuzung sterben konnte? Einfach direkt ins Bett oder es gar auf der Straße treiben! Als Sam sie auf seinen Schoß ziehen wollte, ließ sie es zu. Es gab ihr ein wenig das Gefühl von Geborgenheit, sie erinnerte sich an ihre Familie... leise seufzte Stan und schloss für einen Moment die Augen.
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Thema: Re: Jubelstadt Do Okt 24, 2019 8:54 pm
- Samuel Aegeus -
>>Hm, du hast wahrscheinlich recht. Nur nutzloses Gerede, ohne tiefere Bedeutung. Wenn sie einen Partner für die Nacht wollen, sollten sie es einfach so sagen. Nicht Lügen verstreuen<<, meint Samuel auf ihre Meinung zu reagieren,>>Und doch...<< Der Satz findet nie sein Ende. Wie die Blätter in einer kalten Herbstnacht, verschwinden sie mit dem Wind. Vielleicht ist dies auch besser so. Die Erinnerungen an besagte Worte sind lange verloren gegangen, wenn goldene Augen den Rotschopf bewegen sehen. Wie sie sich ziehen lässt, in seinen Armen entspannt und die Augen schließt. Ein Zeichen des Vertrauens. Soll er sich gerührt fühlen? Das Constantine selbst nach vielen Kämpfen so entspannen kann? Ein großer Fehler. Egal mit wem du bist, ob Freund oder Feind, lasse nie deine Verteidigung fallen. Jeder kann es nutzen. Wie einfach es wäre nun den kleinen Körper zu nehmen, ihn gegen die nächste Wand zu rammen und die vernarbten Finger um ihren zerbrechlichen Hals zu legen. Zu Drücken bis keine Luft mehr übrig ist. Rot wird zu blau, dann verblasst für immer. Wärme geht in die herzlose Welt verloren. Er will die Wärme nicht verlieren. Nie! So, anstatt den Moment des Vertrauens zu nutzen, lässt Samuel seine Emotionen übernehmen. Vernarbte Hände greifen nach ihr: Eine vergräbt sich im roten Haarschopf, die andere im dreckigen Pullover. Zufrieden mit der Position, lehnt der Grünhaarige seinen Rücken an eine nahe Wand. Die Stichwunde pocht mit jeder Bewegung. Ein Gefühl, was mehr zutraulich als schmerzlich ist. Wie gern würde er die Narbe behalten, doch die Gefahr auf eine Infektion ist zu groß. Apropos Infektion... >>Hey, wie gern ich so sitzen bleiben würde, sollten wir unsere Wunden behandeln. Was soll ich mit dir im Krankenbett tun?<<, fragt er, eine Hand immer noch in den roten Locken vergraben.
Ein Nicken war ihre Antwort auf die Worte. Ja... einfach reden. Menschen taten das nicht so oft, viel seltener, als Stan ursprünglich angenommen hatte. Als sie das eine Jahr gelernt hatte, sich auszudrücken, zu reden, hatte sie automatisch angenommen, dass Kommunikation eines der wichtigsten Mittel war, um zu überleben. Offensichtlich hatte sie sich geirrt, denn erstaunlicherweise sprachen die Leute sehr wenig miteinander. Die Rothaarige hatte in diesen zwei Jahren mehr mit Polly geredet, als mit anderen Menschen. Und das war irgendwie traurig. "Doch was?" Sie konnte es nicht lassen. Nicht beendete Sätze machten sie einfach so verdammt neugierig. Die hatte es früher nie gegeben. Es wurde der Plan aufgestellt, fertig. Nicht beendete Sätze waren mal der Tod gewesen. Jetzt schienen sie an der Tagesordnung zu sein. Irgendwie. Diese Gedanken wurden alle beiseite geschoben, als Stan die Augen schloss und sich entspannte. Wie lange hatte sie das nicht mehr getan? Sie konnte sich nicht mehr erinnern, doch es fühlte sich richtig an. Richtig und gut. Es dauerte eine Weile, bis der Moment beendet war, auch Sams Hände hielten sie erstmal an Ort und Stelle, da sie sich nicht um den Hals legten. Und schließlich hörte sie wieder seine Stimme. "Spielverderber. Da fängst du an und willst unbedingt in ein Krankenbett? Woher soll ich wissen, was du da mit mir tun sollst? Mich schlafen lassen?" Schon öffnete Stan die Augen und stand auf, ehe sie ihrem Kumpel die gesunde Hand anbot, um ihm aufzuhelfen. Als ob es viel helfen würde. "Lass uns in ein Pokecenter gehen, ich kann uns beide auch versorgen." Mit diesen Worten holte sie unter ihrem Pulli ein Tuch heraus, welches sie dem Großen hinhielt. "Leg das auf die Halswunde, dann fällt sie nicht so auf. Ich habe keine Lust auf unangenehme Fragen." Als wäre er ein Kind.
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Thema: Re: Jubelstadt Sa Okt 26, 2019 8:45 pm
- Samuel Aegeus -
I dont even know:
Natürlich bleibt der Satzabbruch nicht unbemerkt. Aufmerksam wie sie ist, reagiert Constantine sofort mit einer Nachfrage. Gerne hätte Samuel ihr eine Antwort gegeben, doch die Worte sind wie verschwunden. >>Sorry, ich erinnere mich nicht mehr<<, sagt er knapp, bevor die Wärme verloren geht. Wie gern würde er hier liegen bleiben, sie in seinen Armen. Ob er hierbei an einer Infektion sterben könnte oder nicht, ist ihm ziemlich egal. Jedoch hat er die Idee, nach einem Arzt zu suchen, überhaupt erst vorgeschlagen. Wie nervig. Zwei Emotionen, tief im Kampf verloren, immer und immer wieder. Samuel mag es wenn sie ruhig sind. Wenn niemand ihn stört, keine Gefühle und keine Erinnerungen. Nur seine Grundinstinkte, die ihn antreiben. Es macht das Leben so viel einfacher. Auf seinen spielerischen Kommentar, reagiert der Rotschopf mit voller Ernstheit. Schade. Das Lächeln zuckt leicht, bevor sich der deutlich größere Körper an ihrer Hand hochzieht. Vielleicht, wenn sie es schon so ernst sieht, sollte er es wirklich tun. Den kleinen Körper an ein Krankenbett fesseln, bewegungsunfähig machen. Krankenhäuser haben so viele Methoden zur Folter. Neben Skapel und Spritzen, kommen Medikamente und Gifte noch dazu. Riesige Maschinen, die zum verletzen gedacht sind. Vorstellungen von offenen Wunden, getränkt in Blut und Alkohol, breiten sich im Kopf aus. Wie es sich wohl anfühlt das weiche Fleisch zu trennen, die Organe in voller Pracht betrachten. Sie mit Säure beschütten, sodass sie von Innen heraus zerrissen werden. Ob das Gefühl den Emotionen ähneln wird, die Samuel in ihrer Anwesenheit spürt? Wie gern würde er es herausfinden. Doch würde es auch den Verlust des wunderschönen Rot heißen. Er will sich solch eine Zukunft nicht vorstellen. Nie und nimmer. Komplett verloren in den tiefen seiner Gedanken, nickt der Grünhaarige nur auf die Idee des Pokecenters. Goldene Augen blicken wie erstarrt auf den verdeckten Bauch, bevor ihn das Grollen des Ursaring aus den Träumen zieht. Etwas verwirrt, richtet Samuel die Aufmerksamkeit auf das Tuch, was ihn Constantine anbietet. >>Ah, nein. Brauche ich nicht<<, antwortet er unsicher und drückt die Hand zurück zu ihren Besitzer. Stattdessen dreht er sich zum Ursaring, welcher ihn genervt sein Rucksack gibt. Schnell werden Pelzmantel und Mütze aufgesetzt und der Rucksack auf dem Rücken verstaut. >>Dann lass uns gehen. Zeig den Weg<<, meint der Grünhaarige mit ruhiger Stimme. Die Haltung angespannt, wartet Samuel auf den Rotschopf.
Ob es nun wahr war oder nicht, Stan nahm die Worte hin, dass er sich nicht erinnerte. Er hatte schon ein paar mal dazu tendiert, die Erinnerung teilweise zu verlieren. Warum also nicht jetzt, auch, wenn es echt nervig war. "Schon gut, ich werde es überleben.", lächelte sie leicht und half Sam auf. Wie auch immer es klappte, sie verlor das Gleichgewicht nicht, bemerkte aber seinen Blick auf ihr, nachdem sie ihm ihre ehrliche Antwort gegeben hatte. Ironie und Sarkasmus waren Dinge, die sie nicht brauchte, die Gute agierte meistens grundheraus ehrlich. Sie hatte sowas wie Witze auch nie verstanden. Jedes Mal, wenn man ihr einen erzählte, fand sie ihn absolut unlogisch. Also schlug sie das Pokecenter vor. Es war die generelle Anlaufstelle für Trainer, außerdem wurde man da nicht behandelt. Sie hasste es, behandelt zu werden. Sie konnte es selbst tun und musste niemanden an sich ran lassen. Sie würde niemanden an sich ranlassen. Nicht einmal Sam durfte ihre Wunden behandeln. Das Tuch nahm Constantine dann eben zurück und verstaute es in einer ihrer vielen Taschen, die sie bei sich trug. Da hatte jemand offensichtlich den besseren Weg. Nun gut. Ein Nicken ging an den Grünhaarigen, als er ihr sagte, sie solle den Weg führen. Während sie gingen, schielte Stan ab und an zu seiner Hand. Ihre eigene zuckte, wollte nach ihr greifen, doch dann hielt sie inne und verkniff sich die Gedanken. Sie waren keine Kinder mehr. Sie würden nie wieder Kinder sein. Irgendwo vermisste sie ihr Leben als Kind.
Zuletzt von CopyCat am Fr Nov 01, 2019 8:39 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Thema: Re: Jubelstadt Di Okt 29, 2019 6:17 pm
- Samuel Aegeus -
Mit Constantine als Wegführerin, folgt Samuel stumm dem Rotschopf. Neben ihn baut sich das riesige Ursaring auf, was ohne ein Geräusch dem Pärchen folgt. Manchmal treffen sich die Blicke von Trainer und Pokemon, als würden sie Gedanken tauschen. Beide sehen nicht begeistert darüber aus. Egal wie sehr sie sich hassen, zwei Jahre gemeinsames Reisen kann man kaum ignorieren. Man lernt und passt sich an. Selbst in einer gezwungenen Partnerschaft soll man so viel wie möglich über sein Gegenüber lernen. Sobald das Trio den Schutz der Gasse verlassen und die volle Straße betreten, schlüpft Samuel zurück in seine kühle Aura. Wie ein Fels drückt er die Menschenmassen auseinander, die Augen hoch erhoben. Jeder, der sich nur ein Blick traut, wird sofort vom Ursaring angeknurrt. Niemand will mit solchen Leuten zutun haben. So werden sie, Arceus sei Dank, komplett in Ruhe gelassen. Um in der Stille nicht in allzu bekannte Gedanken zu fallen, konzentriert der Trainer die goldene Iriden auf den Rotschopf. Manchmal bemerkt er die heimlichen Blicke, die seiner Hand gelten. Will Constantine sie nehmen? Unsicher was davon zu halten, rollt er die Hand zur Faust zusammen. Es ist besser so. Nun Emotionen zu fühlen, zwischen der Masse an Menschen, würde nur schlimm enden. Auch wenn die Wärme verlockend ist.