Route 212

das Eingangsposting lautete :

Route 212

"Nicht enden wollender Regen schuf die tiefen Pfützen auf diesem Pfad. Keine angenehme Umgebung für einen Trainer."

Im Norden; Herzhofen
Im Osten; Weideburg

Raiku Paralyse

>>Hm? Nene, hat sie nicht. Es war mir schon öfter passiert das Personen mit mir angelegt hatten, so mach dir keine Sorgen<<, probierte der Blauhaarige den Älteren zu berühren. Es stimmte wirklich, das Raiku sich schon mit vielen Leuten angelegt hatte, besonders als er noch in Einall wohnte. Als Sohn einer armen Geistergijinka Familie musste er sich schon viele Kommentare von den verschiedensten Persönlichkeiten anhören. Und der einzige Weg, sich dagegen zu wehren, war es handgreiflich zu werden.
So war es jedenfalls in Stratos, hier passierte dem Trainer so ein Erlebnis noch nicht. Nun gut, er wirkte nun auch nicht auf den ersten Blick wie der arme und fürsorgliche Junge der er in Echt ist.
>>Aber...tut mir Leid das ich dich jetzt schon so lange aufgehalten habe. Du hast wahrscheinlich auch noch andere Pläne als nur mit mir zu reden<<, meinte Raiku nach einer knappen Überlegendszeit. Der Jüngere setzte sogar schon den Weg nach Herzhofen an, doch wartete er noch kurz auf die Antwort des Gijinkas.

Berengar

Der junge Mann war also nicht verletzt, Berengar nickte leicht verstehend. Gut so. Innerlich war der Vernarbte etwas überrascht, als er hörte, dass sein Gegenüber sich wohl öfters mit anderen anlegte. Das war nichts Gutes... Er selbst konnte davon schließlich ein Lied singen, welches beinahe seine gesamte Lebensgeschichte behandeln würde. Abschließend entschuldigte sich Raiku dafür, dass er Berengar aufgehalten hatte und setzte zum Gehen an. Die Richtung, die er einschlagen wollte, führte nach Herzhofen. Das erinnerte den Gijinka an das Turnier, welches sicherlich bald starten musste - und wofür er noch trainieren sollte. Immerhin benötigte er das Preisgeld. Es war schließlich seine einzige Einkommensquelle.
"Pass auf dich auf", meinte Berengar mit seiner tiefen Stimme, die dem Grollen des Donners ähnelte, gen Raiku, nachdem er dessen vorherige Entschuldigung nur mit einem leichten Abwinken der Hand quittiert hatte, dies war ein Zeichen dafür, dass die Entschuldigung des jungen Mannes nicht nötig gewesen wäre.
Berengar straffte die Schultern und zog die braunen Schnallen des Rucksacks enger. Dann ließ er die eisblauen Seelenspiegel umherwandern, auf der Suche nach einem neuen Trainingsort. Immerhin war dieser Wald nicht ansatzweise so schallgeschützt gewesen, wie er anfangs geglaubt hatte.

- Vulcan Chepre / First Post -

Das Geld wird langsam knapp. Das ist die erste Erkenntnis, die Vulcan mit einem Blick in seinen Rucksack feststellen muss. Hoffentlich erreicht er bald Herzhofen. Nicht das er sich Sorgen macht. Sein Proviant, welchen er in einen Rucksack unter seinen flauschigen Mantel aufbewahrt, sollte noch mehr als genug für die nächsten Tage sein. Nur zur Sicherheit zählt der Gijinka nochmal den Inhalt nach, bevor er sich von seinen Sitzplatz erhebt und den Weg über die Route fortsetzt. Der Regen tut ihm nicht gut. Es lässt die sonst so warmen Kleider an seiner Haut kleben.
Brr, es ist kalt.
Nicht das man es ihm ansieht. Jeder Trainer, der am Schwarzhaarigen vorbei kommt, wird mit einen kleinen Lächeln begrüßt. Es sind nicht viele, doch der Anblick von anderen Personen macht den Ramoth Gijinka glücklich. Manchmal vergisst er sogar die Kälte, die sonst an seinen Knochen nagt. Nach einem Jahr in Sinnoh müsste man denken das sich Vulcan an die Temperaturen gewöhnt haben müsste, doch macht es ihm die hohe Körperwärme nicht leicht. Trotzdem würde er die Region nie verlassen. Auch ohne festen Wohnsitz und festen Einkommen ist die Region wie ein zweites Zuhause für ihn geworden. Minuten vergingen und die Anzahl an vorbeikommenden Trainern wurde weniger. Er begann den Anblick zu vermissen. Nach weiteren Schritten sieht er etwas. Einen weiteren Gijinka, der sich mit einem Trainer unterhalten hat. Vulcan erkennt die Abstammung sofort: Ein Stolloss. Alles von der Größe bis hin zu den eindeutigen Merkmalen sprechen für das riesige Stahl Pokemon.Komplett anders als Vulcan, der kaum ein Ramoth repräsentiert.
Nachdem der Trainer sich verabschiedet hat, geht Vulcan auch schon näher. Wie jede andere Person, die er auf seinen Weg trifft, begrüßt er ihn mit einen schwachen Lächeln. Anders als bei all den anderen ist das Knappe >>Hallo<<, was seinen Mund verlässt. Beim genaueren Hinsehen kann der Schwarzhaarige viele Narben erkennen. Er wirkt bedrohlich.

Berengar

Bald schon verschwand der mickrige Trainer, Raiku, am Horizont in Richtung Herzhofens, sodass der große Gijinka nicht einmal mehr die markante Silhouette ausmachen konnte, als er stirnrunzelnden zurückblickte. Hoffentlich gab der kleine Bursche auf sich Acht. Die Welt war in ihrer Rauheit nicht unähnlicher der trügerischen See, die jeder fürchte, insbesondere er selbst. Niemals wollte er auf das Meer hinaus. Unschlüssigen Vorstellungen nachhängend schulterte er den braunen Rucksack mit dem bisschen Hab und Gut darin, welches er als vagabundierender Kämpfer noch besaß, und machte ein paar Schritte auf den eingetretenen Pfad hinaus. Einen neuen Trainingsort finden, schall- und menschengeschützt. Unter den Bandagen an seinen Knöcheln juckte es. Der unstillbare Drang, gewaltätig zu werden, herangezüchtet in stumpfer Aggression. Ein Teufelskreislauf, den Berengar nicht mehr zu unterbrechen gedachte - es nicht einmal konnte.
Plump und schwer bewegte sich der Stolloss-Emporkömmling über den Staub und Dreck, bis eine hohe Gestalt in sein Blickfeld eindrang, welche seine Aufmerksamkeit auf ihn zog. Fragend drehte sich der ruhige Riese um und blinzelte dem eleganten Mann vor ihm irritiert zu aus eisblauen Iriden. Ein wenig durchnässt stand der Fremde in einer Art Aufmachung vor ihm, die vermutlich eher in ein prächtiges Schloss gehört hätte als hierher in den Schmutz. Eine Weile lang schwieg Berengar den Grüßenden an, unsicher, ob ihm das 'Hallo' überhaupt gegolten hatte. Unbewandert in sämtlichen Umgangsformen aufgrund seiner langen Gefangenschaft verblieb der Koloss stumm und vertrat sich ausharrend die kräftigen Beine. Erst nach wenigen Minuten unangenehmer Stille schien er sich sicher genug zu sein, dass er gemeint worden war und neigte das gehörnte Haupt sanft brummend: "...Hallo."

- Vulcan Chepre -

Der Fremde wirkt irritiert. Vulcan kann esin seinen kalten Augen sehen. Sein Blick blieb am Schwarzhaarigen hängen, ohne Worte. Andere würden sich unwohl fühlen. Ein großer Gijinka, vernarbt und bedrohlich, starrt ohne ein Wort. Es ist normal das man sich beginnt Sorgen zu machen, Vulcan nicht ausgeschlossen. Vielleicht wollte der Koloss ja allein sein? Nicht jeder sehnt sich nach Kontakt. Manche meiden ihn lieber, egal ob aus Angst und Irritation. Vulcan weiß dies. Auf seinen Reisen hat er oft eine kalte Schulter erhalten. Nicht immer wollen andere mit ihm reden. Ein Grund ist seine Herkunft. Er weiß das Gijinka, sowohl hier als auch in Einall, keinen positiven Ruf haben. Als er noch bei seiner Familie gewohnt hat, haben ihn seine Eltern vor den Gerüchten und Vorwurfen geschützt. Nicht das es viele gab: Die Chepre Familie besitzt einen guten Ruf in Einall.
Doch Vulcan reist nun schon ein Jahr durch Sinnoh. So kontaktfreudig wie der Ramoth Gijinka ist, traf auch er auf Menschen mit einem tiefen Hass für Gijinka. Zum Glück geschah nie mehr als miese Worte und kalte Blicke. Mit diesen kann Vulcan leben. Er kann sie ignorieren und vergessen. Ihm ist klar das nicht jeder dieses Glück hat.
Nicht jeder wird gleich behandelt, stellt er mit einen Blick auf sein Gegenüber erneut fest. Was wohl mit ihm passiert ist? Narben enstehen nicht ohne Grund. Jede Wunde kann eine Geschichte erzählen. Hellblaue Augen bleiben gedankenverloren am vernarbten Gesicht des Fremden hängen, als dieser ein sanftes "Hallo" von sich gibt. Vulcan sieht ihn in die Augen, das Lächeln stärker als zuvor.
>>Auch auf Reisen?<<, beginnt der Schwarzhaarige. Vulcan war nicht für viele Worte bekannt. Der Regen lässt seine Kleider schwerer werden. Hoffentlich wird der sonst so weiße Mantel den Weg überleben.

Berengar

Unverhohlen musterte der vernarbte Bulle den schlanken Kerl vor sich, kaum, dass dieser ihm mit seiner nächsten Frage bestätigte, dass er sich tatsächlich mit ihm unterhalten wollte. Für gewöhnlich schreckte Berengar andere Menschen, Gijinka und gar Pokémon ab. Mit seiner rauen und groben Art zu handeln und zu sprechen machte er sich selten Freunde und viel zu oft erbitterte Feinde, obgleich er es eigentlich nie vom sanften Herzen aus böse meinte. Mittlerweile störte ihn das alles jedoch nicht mehr wirklich. Irgendwann wurde alles zur Routine, zum Alltag. Selbst wenn es feindliche Blicke und flammender Hass waren. Stumm schüttelte der Gehörnte das Haupt zur Antwort, während er die bandagierten Daumen abwartend unter die Rucksackschnallen schob und aufmerksam zum anderen sah. Ein Reisender war der feingekleidete Geselle laut eigener Aussage. Irgendwie schwer vorstellbar, wenn er in solch unpraktikabler Aufmachung durch das staubige Land zog. Zudem schien er reichlich durchgenässt, vielleicht fror er gar.
"Kalt?", hakte Berengar einsilbig brummend nach und deutete mit einer Kopfbewegung auf den feuchten Umhang.

- Vulcan Chepre -

Je länger sich beide Gijinka ansehen, desto mehr Wunden fallen dem Schwarzhaarigen auf. So sieht er die verbundenen Daumen, die der Fremde abwartend unter seine Rucksackschnallen schiebt. War der Braunhaarige ein Kämpfer? Es würde die vielen Narben und das bedrohliche Auftreten erklären. Vulcan weiß von Turnieren zwischen Gijinka, wo sie wie Pokemon ihre Kräfte messen können. Er selbst hat noch nie einen Kampf ausgetragen. Seine Geschwister haben, wörtlich, oft mit Feuer gespielt und ihre Fähigkeiten untereinander getestet. Vulcan, als ältester Sohn der Familie, hat aufgepasst das sie nicht den ganzen Garten niederbrennen. Es war interessant zu sehen wie die Flammen durch die Luft wirbeln und den insektenähnlichen Körper in Kreisen umschließt. Majestätisch wie die Ramoth selbst. Ihre riesigen Flügel schienen die Hitze förmlich zu reflektieren. Der Schwarzhaarige besaß solche Flügel nie. Ein Grund mehr für den Umhang, den er bis heute immer bei sich hat.
Die Tricks waren jedoch mehr Spiel als Kampf. Können die wahren Turniere wirklich so brutal sein? Bestimmt gibt es ein Limit. Der Fremde ist ein Kämpfer, so viel kann Vulcan sagen. Doch welche Art von Turnier würde seine Kämpfer so weit gehen lassen?
Erst als der Stolloss seine Stimme erhebt, bemerkt Vulcan wie sehr er sich in seinen eigenen Gedanken verloren hat. Schnell richtet er sein Lächeln. Was hat der Mann gesagt? Er war davor nachzufragen, als ein einzelner Tropfen sein linkes Horn trifft und mit einem Zischen in Dampf aufgelöst wird. Sofort kommen seine nassen Kleider mit voller Kraft zurück in seine Gedanken. Seine Hände beginnen leicht zu zittern. Dafür fällt den Ramoth Gijinka die Frage des Fremden wieder ein.
>>Ja<<, kam als kurze Antwort.

Berengar

Seelenruhig beobachteten die eisblauen Iriden des Gijinkas den Fremden. Weder Misstrauen noch Zutraulichkeit schwelgte in den dunklen Blicken der schwarzen Pupillen, während er die Gestik des Mannes analysierte. Dass er fror, war unverkennbar. Zitternde, feingliedrige Hände und eine leicht bebende Unterlippe im anwallenden Frost ließen den großen Kämpfer innerlich aufhorchen. Erst jetzt wurde er sich gewahr, dass die rötlichen Hörner am Haupte des anderen keine geschmacklose Kopfbedeckung waren, sondern zu seinem Körper gehörten. Zischend verdampfte ein einzelner Regentropfen am knochigen Flammenmaterial - kein Zweifel, er war ein Gijinka. Aber welcher? Beim besten Willen konnte Berengar es nicht identifizieren, irgendetwas mit Feuer... Stattdessen lenkte er seine geschäftigen Gedanken bei der Antwort des Unbekannten um und nickte. Er schnippte die engen Rucksackschnallen hinauf und stellte sein Gepäck neben sich auf dem Boden ab, ehe er sich ungelenk aus der dünnen Fellweste befreite, welche sämtliche Flüssigkeit abperlen ließ. Anschließend ging er einen Schritt auf sein Gegenüber zu und hielt ihm die gelöste Gewandung entgegen: "Das hält Dich vielleicht ein bisschen warm."
Die Augen an der schlanken Gestalt hernauf- und hernieder wandernd, legte der Riese die Pranke seitlich an die Schulter des Burschen und strich einmal über den klammen, kühlen Mantelstoff. Feuchte Wassertropfen benetzten seine raue Haut. Nachdenklich senkte er die dunkelbraunen, dichten Brauen und merkte tiefkehlig raunend an: "Je mehr lange, nasse Kleidung Du trägst, desto mehr Kontakt stellt Deine Haut mit dem kalten Wasser her und desto eisiger wird Dir. "

- Vulcan Chepre -

Auf seine Antwort bekam Vulcan ein einfaches Nicken. Der Fremde scheint nicht viel zu sprechen. Nicht das er sich beschwert: Er ist kein besseres Beispiel. Nur die wichtigsten Wörter verließen seinen Mund. Für solch eine kontaktfreudige Person ist dies schon seltsam, wurde Vulcan oft auf seinen Reisen gesagt. Er macht sich darüber keine Gedanken. Auch mit wenigen Worten kann man Bekanntschaften knüpfen. Jedoch ist dies gerade nicht wichtig. Die Kälte wird langsam unerträglich. Soll seine übernatürlich hohe Körperwärme verflucht sein! Nicht das er es wirklich meint. Sie kann sehr nützlich sein, nicht nur für sich selbst. Vulcan ist glücklich wenn er anderen helfen kann und das kann er mit seiner Wärme.
Doch in manchen Momenten ist es einfach unerträglich.
Während sich sein Körper weiter in der Kälte verliert, beobachten hellblaue Augen wie der Fremde seinen Rucksack abstellt und sich aus seiner schützenden Fellweste befreit. Bevor der Schwarzhaarige eine Reaktion geben konnte, wurde ihn das Gewand hin gehalten. Der bedrohliche Fremde bietet seine eigene Kleidung einen Fremden an? Kurz übernahmen den Gijinka Schuldgefühle. Soll er die Hilfe annehmen? Es wirkt ihm selbstsüchtig, besonders da er den Fremden erst für einige Minuten kennt. Doch als weitere Tropfen auf seinen Kopf fallen, entschied er sich das Fellkleid anzunehmen. Zu sehen war die kurze Unsicherheit nicht: Lächelnd greift er das Kleidungsstück. Hierbei ist er vorsichtig nicht die Hand des Riesen zu berühren. Zwar glaubt Vulcan nicht das die Wärme irgendein Unwohlsein beim Koloss auslösen kann, doch kann er solch eine Tat einfach nicht unterlassen. Angewohnheiten kann man nur schwer abschütteln. Bevor sich der Schwarzhaarige jedoch bedanken kann, legt der Fremde eine Hand auf seine Schulter. Man sieht den Gijinka förmlich zusammen zucken. Wegtreten tut er jedoch nicht. Die Berührung ist nicht direkt am Körper gewesen. Vulcan muss sich keine Sorgen machen. Angewohnheiten halt..
Vorsichtig legt er die Fellweste an, während er dem Stolloss Gijinka zuhört.
>>Dankeschön. Für Beides.<<, sagt er und sieht dem Fremden in die eiskalten Augen. Es ist ihm kein fremder Fakt, doch er könnte sich nie von seinen Mantel trennen. Selbst wenn es ihn in solchen Situationen mehr Leid als Glück bringt.

FIRST POST


Es dauerte eine Weile, den verdammten Berg zu erklimmen. Ich hatte zwar keine Ahnung, WAS mich dazu bewog, den Kraterberg zu beklettern, aber ich wusste, dass der Plan absolut verrückt, dumm und hirnrissig war. Und daher war er auch so verdammt gut!
Ich hatte irgendwas tempelähnliches entdeckt, nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, es mir leicht zu machen und als Rasaff da hoch zu kraxeln, nicht wikrlich interessant, aber hübsch. Ich zückte mein Handy und machte ein paar Fotos als Erinnerung. Die würde ich ihm dann irgendwann später zeigen. Wenn wir uns wieder sahen. Falls es so war. Schließlich wollten wir uns ja Geschichten erzählen, die der andere nicht glauben würde. Und wer bitte glaubte jemandem, dass man den Berg ohne den offiziellen Weg hochgeklettert war? ich glaubte es ja selbst nicht!
Irgendwann hatte ich dann die Eingebung, einfach an den ersten Ort zu gehen, den ich von dem Berg aus sehen konnte. Und ich glaube, das war der See gewesen, vom Kühlschrank oder so. Einmal Starraptor bitte und los ging der Flug. Ich stürzte mich ins kalte Nass, kam raus und nahm meine normale Form wieder an. Ich vermisste das wunderbare wobbelige Gefühl, das Auseinanderlaufen, wenn ich es mir auf dem Boden bequem machte... was wollte man mehr? Es war das beste Gefühl aller Zeiten, warum auch immer Leute dies nicht verstehen konnten. Aber ich konnte die Menschen auch nicht immer verstehen. Wer kam denn auf die Idee, Kleidung zu tragen? Bäh. So eng und sie verhinderte das freie laufen. Das wobbeln... alles! Ich seufzte und gute Stunden nachdem ich eine Weile meinem Körper freien Fluss gelassen hatte, richtete ich mich wieder auf und sammelte auch sie letzten Reste wieder ein. Ab und an verlor man halt eine Hand. Oder einen Zeh. Man musste echt höllisch aufpassen. In solchen Zeiten taten mir Sleima und Sleimok besonders leid, ja ja.
Ich nahm meine menschliche Form wieder an und ging zur Tasche, die ich meist bei mir hatte. Sie diente einzig und allein dem Kleidertransport bei der Verwandlung, da ich die Klamotten nicht mitkopierte. Sollte ich echt mal lernen, es würde mir eine Menge Arbeit ersparen. Schließlich setzte ich die Kopfhörer auf, nahm den Musik-Player und schloss die Augen, ehe ich auf den Knopf drückte, um die Musik zu starten. Als sie losging, war ich zufrieden und machte mich laut singend auf den Weg. Es war mir egal, ob mich jemand hörte oder nicht.
Erst in Weideburg machte ich dann Stopp und summte nur noch leise vor mich hin, während ich durch die Straßen stapfte. Immer wieder passte ich mein Tempo der Musik an, auch, wenn ich mich hütete, mich zu verlieren. Das wäre nicht so toll. Ein mensch, der seinen Arm verlor? Nicht unbedingt der beste Anblick.

ALs ich Route 212 betrat, beschleunigte ich meine Schritte, das Lied machte mir gute Laune und so fing ich einfach das Singen an, während ich, ohne zu achten, ob da jemand im Weg stand oder nicht, gut gelaunt meines Weges ging. Erst, als ich zwei Herren entdeckte, zügelte ich mich und betrachtete sie. Es war ein lustiges Pärchen. Ein Riese, in seinen besten Jahren und doch irgendwie kriegerisch... und daneben ein feiner Herr. Und was sagte mir mein Instinkt? Richtig!
"Halöchen!", trällerte ich fröhlich, ohne die Kopfhörer abzusetzen.

Song:

Berengar

Auf die kurzweilige Berührung der hellgrau-geschuppten Hand des Stolloss-Gijinka hin, schien dessen Gegenüber deutlich unerfreut. Anstatt allerdings wütend oder aber offenkundig betrübt zu werden, zuckte das fremde Wesen auf den wärmenden Kontakt hin sogleich merklich hinfort, als hätte es eine eiternde Wunde, die Berengar mit seiner Pranke aufwühlte. Sofort zog jener die Finger hinfort. Egal, was es war - er wollte das Leid des anderen auf gar keinen Fall vervielfachen. Dazu gab es keinen Grund. Irritiert verfolgten die hellen, klaren Augen die Regungen im Gesicht des hochgewachsenen Mannes, welcher zwar die wasserschützende Weste dankbar annahm, allerdings den zweiten Ratschlag tunlichst nicht befolgte und stattdessen unkommentiert stehen ließ. Mittlerweile konnte der Koloss den Regen auch durch sein weißes Hemd sickern spüren und wusste, dass er selbst frieren würde, bliebe er noch länger der Nässe ausgesetzt und auf dem staubigen Pfad stehen.
"Geh in die Stadt", er deutete hinter sich und nickte in Richtung der Straße, die sicher nach Herzhofen führte, "um Dich aufzuwärmen..."
Mit schweren Schritten drehte er sich um und wandte sich seinem Gepäck zu.
"Du musst auf Dich aufpassen", wiederholte er den Ratschlag, den er einst dem kleineren Trainer gegeben hatte, allerdings war es ihm gleichsam ernst.
In einer einzigen fließenden Bewegung hob er den kleinen Lederrucksack auf und schnallte ihn locker über die breite Schulter, ehe er Anstalten machte, wieder im kleinen Waldbereich abseits des Weges verschwinden zu wollen - bis ihn eine weitere fremde Stimme innehalten ließ. Schweigend runzelte er die Stirn und stierte hinab auf das trällernde Menschenmädchen mit Kopfhörern. Anstatt ihr zu antworten oder irgendwie angemessen auf sie zu reagieren, huschten die eisblauen Seelenspiegel zum Feuer-Gijinka hinüber. Unverständnis und Ratlosigkeit fest im entfremdeten Blick verfangen.

- Vulcan Chepre -

Ohne die Fellweste beginnt sich das Wasser durch das Hemd des Fremden zu ziehen. Die Schuldgefühle kommen zurück. Vulcan traf nur selten solch sorgvolle Personen. Er will die Tat auf keinen Fall ohne Dank stehen lassen. Vorsichtig zieht er die Fellweste fester um seinen Körper, bevor er in die Richtung von Herzhofen schaut. Der Koloss hat sich in der Zwischenzeit zurück zu seinen Gepäck gedreht. Kurz überlegt der Schwarzhaarige wie er dem Fremden die Gestik zurück zahlen kann. Eine Idee lässt nicht lange auf sich warten. Doch bevor er sie äußern kann, taucht eine weitere Person auf. Eine junge Dame mit orangem Haar und Kopfhörer kommt auf die beiden zugesprungen und begrüßt sie fröhlich. Unsicher ob sie durch die riesigen Kopfhörer etwas vernehmen kann, winkt ihr Vulcan mit einem Lächeln zu. Gerne hätte er auch mit ihr eine Konversation begonnen, doch die Ratlosigkeit in den Augen des Stalloss Gijinka und die Kälte, die an beiden Knochen nagt, lässt den Schwarzhaarigen anders entscheiden. Stattdessen kommt er zu seinen anderen Plan zurück.
>>Komme mit<<, beginnt Vulcan zum Koloss,>>Kein Grund wegen mir zu frieren. Lass uns in Herzhofen aufwärmen. Ich zahle.<< Hoffentlich nimmt er das Angebot des Ramoth Gijinka an. Er mag es nicht eine gute Tat offen stehen zu lassen. Mit einem letzten, einladenen Lächeln begibt sich der Gijinka auf den Weg, Hörner zischend. Nach einigen Metern sieht er zurück. Sein Blick fällt auf die junge Dame, die erst dazu gekommen ist. Auch sie kann Vulcan nicht einfach in der nassen Route stehen lassen.
>>Du kannst auch kommen<<, spricht er schnell und schaut ein letztes Mal zum Braunhaarigen, Fellweste immer noch fest um seinen Körper gewickelt. Ein hoffender Blick und der Gijinka verschwindet zur nächsten Stadt.

-->Herzhofen

Sehr gesprächig, das sah man sofort! Nicht. Aber hej, wenn man sich von so einer Kleinigkeit beirren ließ, dann fand man keine Freunde, richtig? Richtig! Und da mein Gefühl mir sagte, dass ich die beiden hier als Freunde haben wollte, musste ich reden! So einfach war das. Zumindest für so lange, wie mein Weg mich bei ihnen ließ.
"Mitkommen? Gern! Danke! Ich heiße Cici, wie heißt ihr beide denn?", plapperte ich einfach drauflos, komplett ignorierend, dass keiner von beiden sehr gesprächig wirkte.
"Ich war gerade beim See des Kühlschranks! Er ist toll! Habt ihr ihn schonmal gesehen? Absolut still und ohne Menschen. Man kann sich richtig gehen lassen! Und der Kraterberg ist auch super! Da ist ein Tempel oben oder irgendwas in der Art. Ich hab ein Bild gemacht, hier, seht mal! Ist es nicht hübsch? Naja eigentlich habe ich 500 Bilder gemacht, aber das muss man ja nicht so genau wissen. Bilder sind toll! Ich liebe Bilder! Und Essen. Ich glaube, Essen ist das beste, was es auf der Welt gibt! So viele leckere Sachen! Wusstet ihr, dass es Waffeln gibt, die man mit Schokolade vollschmiert und dann ein Eis-Sandwich daraus macht? Das schmeckt echt gut! Und ist voll lustig! Ich wäre nie auf eine solche Idee gekommen! Übrigens, ihr seht aus wie Pokemon. Echt lustig. Du erinnerst mich an... äh... weiß nicht. Irgendwas feuriges. Dämonisches. Wie in alten Geschichten. Ich habe einige Zeit in der Bibliothek von Fleetburg verbracht und ich glaube, da kam ein Pokemon irgendwo vor, das so aussah wie du. Seid ihr beide Cosplayer? Bestimmt, oder? Gibt es ein Fest oder so? Ich liebe Feste! Da gibt es gutes Essen. Es ist toll! Ich glaube, das hab ich schonmal gesagt..."
Ich redete fast ohne Punkt und Komma, einfach, weil ich lustig war. Ich liebte es. Wirklich. Endlich Leute, die man vollquatschen konnte! Irgendwann viel mir auf, dass meine Hand unter der Jacke sich etwas schleimig anfühlte und ich verwandelte mich sofort zurück zur vollen menschlichen Form, nicht, dass der Rest auch noch wandelte. Auffallen wollte ich auf keinen Fall. Und doch... ich stoppte meinen Redefluss nur kurz, denn gleich ging es weiter.
"Auf jeden Fall müsst ihr mal nach Blizzach. Da gibt es richtig gutes Essen und warmes Essen wirkt noch ein wenig besser dort, weil es einfach eiskalt ist. Ich mag es nicht kalt, aber irgendwie auch schon. Wo kommt ihr her? Ich wohne in Fleetburg, ist toll da! Es gibt viel gutes Essen aus anderen Regionen, die sind manchmal echt abgefahren. UNd ab und an trifft man da auch super interessante Leute!"
Auch, wenn es dank der Kopfhörer nicht so wirkte, als würde ich zuhören... ich tat es doch. Auch, während ich redete. Multitasking, Baby!

tbc [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Berengar

Im Gegensatz zu dem fremden Gijinka oder ihm selbst, entpuppte sich das quirlige Mädchen als eine unkontrollierte Quasselstrippe sondergleichen. Bereits wenige Sekunden, nachdem sie angefangen hatte wie ein Sturzbach zu sprechen, schaltete der kräftige Mann mental aus und lauschte ihr lediglich halbherzig. Ohnehin schien sie keine wirklich wichtigen Botschaften in ihrem Redeschwall verpackt zu haben. Unentschlossen schulterte er den Rucksack zuerst auf einer- und anschließend auf der anderen Seite, während er von der leidenschaftlichen Gernegroß-Rhetorikerin zu dem fragenden Schwarzschopf blickte, welcher ihn offenbar zu irgendetwas in Herzhofen einladen wollte, um sich... für die dünne Weste zu revanchieren? Irritiert verharrte der Graugeschuppte an Ort und Stelle, überlegend, was sein Gegenüber tatsächlich von ihm verlangte und ob er seiner 'Bitte' Folge leisten sollte. Sein schmerzender Kopf hing den Vorstellungen von weiterem Training nach, sehnte sich nach harten Schlägen und ausdauernden Läufen und war dennoch hin- und hergerissen zwischen den Szenarien, welche sich vor ihm auftaten. Innerlich wünschte er sich jemanden, der ihn verstand, für ihn entschied und an die Hand nahm, um ihn durch das Chaos zu führen, das er Leben nannte und nicht kannte. Was wusste er davon, wie die normale Welt und die Realität funktionierte? Er hatte jahrelang in einem Käfig gelebt und sich zu allerlei Brutalitäten anspornen lassen. Erschöpft und beinahe resignierend registrierte er die beiden vorbeiziehenden Gestalten vor seinem Auge. Stocksteif kam er sich vor - hinter einer Glasscheibe stehend und das Geschehen draußen nur beobachtend anstatt teilzuhaben. Er war so weit weg... So unendlich weit weg, dass es ihm das Herz vergiftete und er sich nach einer Zeit einen einzigen Ruck gab. Einen Stoß zur Aktion. Unsichere Schritte begleitet von einem kurzen Keuchen, dann folgte er den beiden plötzlich.

--> Herzhofen